Montezuma Castle
Im nahen Wald lege ich fachmännisch ein verbotenes Lagerfeuer und passe mich äußerlich den örtlichen Gegebenheiten an.
Hinten oben Montezuma Castle, vorne Montezumas Braut. Weiter unten eine interessante Erklärung.
Die Erklärung: Der örtliche Ranger hielt einen amüsanten dreitägigen Vortrag über Montezuma Castle und ließ keine Chance aus darauf hinzuweisen wie wenig er eigentlich insgesamt wüßte und, dass jede Wahrheit einfach mal Rangerabhängig sei. Aber nun zur Geschichte. Hier an diesem Ort hat niemals ein Montezuma gelebt noch ist einer vorbeigezogen, die Entdecker fanden wohl einfach dies wäre ein unheimlich spannender Name für diese Gebäude. Archäologen fügten der Geschichte dann hinzu, dass hier einmal die Sinagua Indianer lebten. Mit ein wenig Spanisch (sin und agua) erkennt man also, hier haben die Wenig-Wasser Indianer gehaust. Die Indianergruppen werden einfach nach dem Muster benannt das sie auf ihre Töpfe und Tassen gemalt haben, und da hier an dem Fluss unheimlich viel Wasser fließt macht der Name ungefähr so viel Sinn als würde man alle Österreicher die ihre Heferln bei Ikea kaufen einfach Sandstrandösterreicher nennen.
Nun weiter: Warum haben die Indianer das gebaut und dort oben gelebt? Weiß man nicht – auf Wikipedia steht zum Schutz vor anderen Indianern, aber das stimmt laut Ranger gar nicht, da waren keine bösen Irokesen herum. Die naheliegenste Theorie ist: Schattig im Sommer und trotzdem angenehm im Winter. Die abwegigste Theorie einer Rangerin: Die Indianerfrauen wollten einen schönen Ausblick haben.
Nächste Frage: Warum sind die Indianer da wieder verschwunden? Das hier ist nämlich prekolumbianisch…oder wie immer man das Wort deuten will, sprich die Indianer sind abgehauen bevor Kolumbus gestrandet ist. Auch hierzu weiß man wenig, plözlich macht die Theorie mit dem Sinagua wieder Sinn, denn es wird gesagt die Indianer sind verschwunden weil das Wasser verschwunden ist. Heute ist aber wieder ein schöner Fluß da.
Mit viel mehr Fragen als wir vorher hatten verließen wir das überschaubare Gelände. Hinein darf man nicht mehr ins Castle, unartige Touristen haben in den 1950er Jahren zu viel Dreck gemacht. Generationen dürfen das jetzt ausbaden.
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